Mittwoch, 9. April 2014

Susan Squires - Mein dunkler Gefährte


Dieses Buch war ein absoluter Blindgriff - ich habe noch nie zuvor von der Geschichte gehört, kenne die Autorin nicht und bin trotzdem irgendwie auf das Buch gestoßen. 
Und so ist es in meinen Neuzugängen gelandet. 
Nachdem ich eine einzige Rezension überflogen habe, war ich sehr gespannt darauf, ob mich das Buch ebenso fangen würde.







Mein dunkler Gefährte
Originaltitel: The Companion (deutsche Ausgabe: 2010)
493 Seiten
"Seine Angst ließ nach, als er vor ihr kniete und sie unter halb gesenkten Lidern ansah."
Nach einem Piratenüberfall auf hoher See wird Ian Rufford in der ägyptischen Wüste versklavt und an die dunkle, geheimnisvolle Frau namens Asharti verkauft. Er geht wegen ihr durch die Hölle, kann aber nach Monaten fliehen, nicht jedoch vor dem, was nun aus ihm geworden ist. Denn plötzlich reagiert er sehr empfindlich auf Sonnenlicht und scheint außergewöhnliche Kräfte zu besitzen, aber auch einen großen Durst zu verspüren, und das nicht nach Wasser. Auf einem Schiff nach England trifft er auf die junge, exotische Beth Rochewell, deren Vater bei einer archäologischen Expedition ums Leben gekommen ist. Ohne Begleitperson ist sie dazu gezwungen, ihr geliebtes Land und die Arbeit zu verlassen, um ein Leben in einer Gesellschaft zu verbringen, in der sie fremd ist. Auf der Reise kommt sie dem dunklen Geheimnis von Ian immer näher und als beide sich vertraulicher werden, macht sich auch noch Asharti auf die Suche nach ihrem verlorenem Sklaven...
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Meine Meinung:
  Es ist eine interessante Geschichte, die mit Niveau formuliert ist und bei der sich die Autorin gewählt ausdrückt. Sie verfolgt zwei Handlungsstränge - den der Gegenwart und den der Erinnerung Ians an seine Vergangenheit als Sklave, die ab und zu in ihm hochkommt und den Beginn, Verlauf und das Ende seiner Sklaverei schildert. Und ich weiß nicht, warum ich nicht richtig mit dem Buch warm werden konnte, denn bei mir wollte der Funke nicht überspringen. Obwohl die verschiedenen Situationen von einem auktorialen Erzähler erzählt werden, der sowohl Beths als auch Ians
Gedanken und Gefühle kennt, hat mich die Handlung nicht bewegt. Im Gegenteil, ist es als Leser oft spannender, wenn man die Charaktere nicht durchschauen und nur aus ihren Worten und Taten schließen kann, was sie womöglich empfinden und denken. Zwar waren die Charaktere ganz gut beschrieben, aber irgendwie konnte ich sie nicht richtig ins Herz schließen. Beth ist ein untypischer und deswegen interessanter Charakter, doch manchmal haben mich die Dialoge einfach nicht abgeholt, weil sie so platt waren. Ich fand auch den Protagonisten nicht wirklich einzigartig. Klar, er sieht verdammt gut aus, ist geheimnisvoll und gefährlich... aber da ist nichts dahinter. Außerdem passieren manche Begebenheiten, die eigentlich Spannung und Konflikte versprechen sollten, so nebenbei und ohne Biss, dass ich mir nicht sicher war, ob das jetzt was aufregendes oder noch Teil der Landschaftsbeschreibung war. Und das Ende? Ich würde sagen, klassich-typisch-klischee, aber auf keinen Fall negativ gemeint! Nur bei manchen Formulierungen dachte ich wirklich, ich bin in einem Groschenroman gelandet, wenn da nicht die elaborierte Ausdrucksweise wäre. Und das hat mich, glaube ich, am meisten gestört, dass ich manche Handlungen und Sätze einfach lächerlich und unglaubwürdig fand. Trotzdem ist die Idee super und im Großen und Ganzen kein Leseschreck und nicht abzuraten, aber meiner besten Freundin würde ich es nur mit Vorbehalt in die Hand drücken.


Wie bewertet IHR 'Mein dunkler Gefährte'?


Zitate:

(S. 463) Sie taxierte Beth mit einem neugierigem Blick. "Weißt du, wozu er fähig ist - welch sinnliche Vergnügen er einer Frau bereiten kann?" Beth errötete. "Ja, aber bei mir tut er es freiwillig."

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