Samstag, 29. März 2014

Jojo Moyes - Ein ganzes halbes Jahr

Das Buch liest zur Zeit beinahe jeder - mir persönlich ist es zu oft begegnet, als dass ich noch länger hätte warten können - besonders nach den vielen Rezensionen, die ich darüber gelesen habe. 
Montag habe ich es mir gekauft und Donnerstagnacht zu Ende gelesen; 
es ging nicht anders, als es in einem Zuge zu verschlingen.





Ein ganzes halbes Jahr
 Originaltitel: Me before you (deutsche Ausgabe: 2013)
520 Seiten
"Als er aus dem Bad kommt, ist sie wach, hat sich gegen das Kopfkissen gelehnt und blättert durch die Reiseprospekte, die neben seinem Bett gelegen haben." 
Will ist ein erfolgreicher, charismatischer Geschäftsmann, liebt Sport und Frauen, als ein verhängnisvoller Unfall ihn aus seinem aktiven Leben reißt. Lou arbeitet seit Jahren in dem gleichen Café, ist seit Jahren mit ihrem Freund zusammen und wohnt noch bei ihren Eltern. Als sie von einem Tag auf den anderen ihre Arbeit verliert, sucht sie dringend einen neuen, denn ihre Eltern haben finanzielle Engpässe. Sie wird als Pflegekraft im Hause Traylor eingestellt. Der Anfang ist schwer, denn Will ist im Angesicht seiner Behinderung depressiv und ablehnend. Sie müssen einen Weg für ein gemeinsames Miteinander finden, denn Lou ist beinahe den ganzen Tag bei ihm. Ihr Ziel ist es, Will zu zeigen, dass das Leben auch für ihn noch lebenswert sein kann. Es wird ein Lauf gegen die Zeit, denn sie haben nur 6 Monate. Und dann entwickelt sich viel mehr...
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Meine Meinung:
Ich würde lügen, wenn ich mit einem Seufzen sagen würde, wie schön das Buch ist. Es ist, wie auf dem Cover steht, 'eine bittersüße Geschichte' und diese lässt mich nur sehr schwer los, hat ein tiefes Loch und ein ziemlich bedrückendes Gefühl hinterlassen. Der Schreibtstil der Autorin ist humorvoll und liest sich gerne. Sie schreibt aus der Sicht Lous und fügt jeweils vier Kapitel aus der
Sicht anderer Charaktere ein und lässt dem Leser somit auch einen Blick in deren Herzen erhaschen. Die Dialoge zwischen den Figuren sind sehr amüsant und die Protagonisten glaubwürdig und sehr individuell! Beim Lesen wechselte ich zwischen auflachen und weinen, aber mich ließ dieses ungute Gefühl nicht los... Denn dass es eine Liebesgeschichte ist, bedeutet leider nur, dass Liebe drin ist. Aber es geht um noch viel mehr, es geht um ein kontroverses Thema, das mich immer noch beschäftigt. Aber je mehr ich über den Verlauf und den Ausgang der Geschichte nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass es nur dieses eine Ende geben konnte. Ach, am liebsten würde ich jetzt spoilern und mich darüber auslassen, was mir nicht mehr aus dem Kopf geht :D Es ist ein sehr gutes Buch, das kann ich sagen. Es hat mich nur überrumpelt, denn ich habe nicht damit gerechnet, worum es da in Wirklichkeit geht. Trotzdem würde ich das Buch jedem weiterempfehlen, es war ein Leseerlebnis und die Liebe zwischen Will und Lou, wie sie sich langsam heranschleicht und entwickelt, ist einzigartig und lesenswert. In Anbetracht dessen, wie schlecht ich mich nach der Lektüre gefühlt habe (und das nicht, weil ich es, wie es bei anderen Büchern oft ist, zu Ende gelesen habe), könnte ich es eben nur nicht mit einem Lächeln und den Worten: 'Es ist sooooo SCHÖN' weiterempfehlen, denn dafür ist das Thema viel zu Ernst. 

 

Wie bewertet IHR 'Ein ganzes halbes Jahr'?


Zitate:

(S. 29) "Meine Güte", sagte mein Vater. "Kann man sich so etwas vorstellen? Als ob es nicht schon Strafe genug wäre, in einem verdammten Rollstuhl zu landen, schicken sie ihm als Gesellschaft auch noch unsere Lou." "Bernard!", schimpfte meine Mutter. Hinter mir kicherte mein Großvater in seinen Teebecher. 

(S.111) "Ich bin's." Als er nicht antwortete, sagte ich: "Louisa. Darf ich hereinkommen?" "Ich werde wohl kaum den Tanz der sieben Schleier aufführen."

(S.143) "Dann mache ich es vielleicht trotzdem. Wenn Ihr Bart noch länger wird, muss ich nämlich irgendwann anfangen, Essenskrümel zwischen den Stoppeln rauszupfriemeln. Und ehrlich gesagt, wenn das passiert, muss ich Sie wegen unzumutbarer Bedingungen am Arbeitsplatz verklagen."

(S. 145) Dann zögerte ich, während ich die Klinge über seine Kehle schweben ließ. "Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, Ihnen zu sagen, dass ich bisher nur Beine rasiert habe?" 

(S. 238) "Ich will einfach ... ein Mann sein, der mit einem Mädchen in einem roten Kleid im Konzert war. Dieser Mann will ich einfach noch ein paar Minuten länger sein."

(S.312) Ich musste sehr beunruhigt gewirkt haben, denn er fügte hinzu: "Es ist kein Problem. Mit mir kann man unbesorgt Taxi fahren." "Wie bitte?" "Falls Sie befürchten, dass ich heimlich plane, Sie zu verführen, können Sie ja einfach den Akku aus dem Rollstuhl nehmen."

4 Kommentare:

  1. Hey meine Liebe,

    tolle Rezi! Mir ging es beim Lesen dieses Buches genauso wie dir. Für mich war es ein absolutes Highlight, auch wenn ich mit ein bisschen Wehmut daran zurück denke.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Ja, Nicole, Wehmut ist das richtige Wort! Ich brauche jetzt erstmal noch einen Tag, bis ich ein neues Buch in die Hand nehmen kann...
      Geniesse die Sonne :*

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  2. Liebe Dominika,
    dieses Buch liegt schon ewig auf meinem SuB, aber nun nach deiner Rezi bin ich wieder total neugierig und würde es am liebsten sofort lesen! Ich bin übrigens eine neue Leserin deines Blogs und fühle mich hier bei dir sehr wohl! Vielleicht hast du ja Zeit und Lust auch mal bei mir vorbeizuschauen? Ich blogge zwar schon etwas länger, aber freue mich natürlich auch immer über neue Gesichter :)
    Alles Liebe und bis bald,
    Jasmin
    http://jasmins-buecherblog.blogspot.de/

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    1. Hallo Jasmin,
      wie schön, dass du bei mir vorbei schaust und dass dich meine Rezension etwas neugierig gemacht hat - es lohnt sich auf jeden Fall, das Buch zu lesen (du hast es in wenigen Tagen oder sogar Stunden verschlungen) :)
      Gerne lass ich mich bei dir blicken ;)
      Ganz liebe Grüße, wie lesen uns :*

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