Donnerstag, 6. März 2014

Gillian Bradshaw - Artus-Saga

Als erstes möchte ich über drei Bücher sprechen, die mir besonders am Herzen liegen - und dass schon seit nun mehr als 10 Jahren. Kein Buch konnte bisher toppen, was Bradshaws Artus' Bücher bei mir ausgelöst und hinterlassen haben. Und das, obwohl ich sie ärgerlicher Weise rückwärts gelesen habe. (Damals gab es nun mal nicht die Möglichkeiten, die uns das Internet heute gottseidank gibt) Heute wird bei Erwerb eines Buches erstmal gegoogelt, ob es ein Mehrteiler ist und wenn ja, welcher Teil, wenn es nicht netterweise im Buch vermerkt sein sollte. Bei bekannten Büchern wie 'Der Herr der Ringe' oder 'Die Tibute von Panem' weiß man das ja sowieso, schon alleine wegen der Verfilmungen, aber manchmal überkommt einen ja die Lust, ein Buch aufgrund seines interessanten Klappentextes oder dem viel versprechenden Titel und dem ansprechenden Cover zu kaufen ;) So war das damals bei mir und den Artus-Büchern - es war Liebe auf den ersten Blick :)




I. Der Falke des Lichts
Originaltitel: Hawk of May (deutsche Ausgabe 1982)
352 Seiten
"Als mein Vater die Nachricht vom Tod des Pendragon erhielt, spielte ich gerade mit meinen Booten am Meer."
Aus der Sicht Gawains, dem Sohn der schönen und gefährlichen Zauberin Morgas, schreibt Bradshaw die Geschichte des jungen Königsohnes, der seinen Vater enttäuscht, da sein kämpferisches Geschick, besonders im Vergleich zu seinem älteren Bruder, nicht so groß ist, wie sein Interesse am Lesen und der Harfe. Allein seine Mutter glaubt an ihn, sieht seine verborgenen Kräfte jedoch vielmehr in finsteren Bereichen. Als Artus sich zum Pendragon ernennt, fällt Gawain die Entscheidung seines Lebens – und zieht den Zorn der dunklen Magierin auf sich. 


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II. Das Königreich des Sommers
Originaltitel: Kingdom of Summer (deutsche Ausgabe 1983)
331 Seiten
"Dumnonia ist das zivilisierteste Königreich in Britannien, aber im Januar sieht es im Nordosten nicht zahmer aus als die Wildnis von Kaledonien."
Der Folgeroman wird aus der Sicht von Rhys erzählt, der sich Gawain, dem Helden von Artus‘ Tafelrunde, als seinen Knappen anschließt und ihn auf seinen Abenteuern im Kampf gegen Mächte der Finsternis begleitet. Im zweiten Band geht es unter anderem um den Konflikt zwischen der Hexe Morgas und König Artur, die in einem besonderen Verhältnis zueinander stehen. Ihr Ziel ist die Vernichtung des Pendragon und ausgerechnet Gawains jüngerer Bruder Medraut, der ein dunkles Geheimnis mit sich trägt, hat sich mit der Zauberin verbündet. In diesem Buch erfährt der Leser außerdem von der Liebesgeschichte Gawains...


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III. Die Krone von Camelot
Originaltitel: In Winter's Shadow (deutsche Ausgabe 1984)
416 Seiten
"An Gwynhwyfar, Tochter des Ogyrfan, Augusta, Kaiserin von Britannien'', begann der Brief, "von Menw, Sohn des Cynan, dem Fürsten aus der edlen Sippe der Söhne des Maxentius; ich grüße Dich vielmals."
Das krönende Finale der Triologie erleben wir schließlich aus der Sicht Königin Gwynhwyfars, die im Konflikt zwischen ihrer Liebe zu Artus und ihrer wachsenden Zuneigung zu Bedwyr, dem Heerführer und besten Freund des Königs, steht. Natürlich tritt unser Ritter Gawain nicht vollkommen in den Schatten. Dieses Buch führt Ehebruch, Verrat und Verbannung mit dem tragischen Kampf um das Reich zusammen.


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Mein Eindruck:

Die Inhaltsangaben habe ich ziemlich kurz gefasst, denn viele Geschehnisse sind einfach effektiver, wenn man sie nicht erwartet, ja noch nicht einmal erahnt. Mein Hauptgedanke bei Büchern mit personalen Erzählern ist immer der, dass ich zu 100% sicher sein kann, diese Person stirbt nicht. Umso dramatischer, wenn der Erzähler dann plötzlich wechselt ;) Die Bücher bauen nicht strikt aufeinander auf - sollte man sie nicht in der richtigen Reihenfolge lesen, kommen keine Verständnisprobleme auf. Während des Lesens hatte ich nie eine Leseblockade, ich habe jede Seite verschlungen, musste keinen Satz wegen nie enden wollenden Landschaftsbeschreibungen oder ähnlichem querlesen. Außerdem lernt man die Protagonisten dank der personalen Erzählform kennen und lieben. Bradshaw haucht ihren Charakteren Leben ein; sie sind nicht oberflächlich, sondern authentisch und zum Greifen nahe. Und schließlich hat die Triologie ein beeindruckendes Ende... das aber ein tiefes Loch beim Leser hinterlässt! Eigentlich ein Zeichen dafür, dass die Autorin alles richtig gemacht hat. Besonders die letzte Seite könnte ich mir immer und immer wieder durchlesen! Sie fasst noch einmal die ganze Tragik der Geschichte, ja des Lebens überhaupt, in wenigen Sätzen zusammen.

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